Viele Impulse und die Bitte in Hannover Änderungen anzuregen, das war das Ergebnis eines intensiven Austausches des SPD-Landtagsabgeordneten Deniz Kurku mit Mitarbeitern der Brücke e.V. in Delmenhorst Ende April.
Seit Januar 2021 ist bei der Brücke e.V. Delmenhorst das Pro-Aktiv-Center, kurz PACE, angesiedelt, das jungen Menschen zwischen 14 und 26 Jahren ein besonderes Beratungs- und Betreuungsangebot bietet. Vorherrschendes Thema war hierbei der Schulabsentismus, das Fernbleiben von Kindern und Jugendlichen von der Schule. Die Mitarbeiter kümmern sich hier unter anderem um die jungen Menschen, die Probleme in unterschiedlichen Lebensbereichen aufweisen und arbeiten an der Wiedereingliederung in das System Schule. Das gesamte Verfahren ist ein komplexes Zusammenspiel von allgemeinem sozialem Dienst, Jugendamt, Schulamt, Eltern und Ordnungswidrigkeitsbehörden. Das Vorgehen der niedersächsischen Kommunen bzw. die pädagogischen Reaktionen auf unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht scheint hier sowohl im Timing wie in der Qualität unter-schiedlich zu sein. Ein einheitliches Vorgehen wäre für zielgerichtete Qualitätsstandards jedoch sehr förderlich.
Die ärztliche Versorgung der Projektteilnehmenden war ein weiterer Gesprächspunkt. Der Sozialpädagoge Lars Denker machte deutlich: “Für unsere Teilnehmenden ist es nahezu unmöglich, einen Termin beim Allgemeinmediziner zu bekommen, wenn sie zuvor keine Hausarztanbindung hatten“. Bei der Terminlage bei den Fachärzten sei die Lage ebenso dramatisch.
Bei der Revue des Jahres 2021 betonte Geschäftsführerin Sandra Schier, dass die Brücke e.V. Delmenhorst das pädagogische Angebot trotz Einschränkungen aufrechterhalten konnte und dass Dank Land und Kommune alle Projekte gut durch die zwei Jahre Pandemie gekommen seien.
Deniz Kurku bedankte sich im Anschluss für die offenen Worte: „Ein richtig guter Austausch mit dem Team der Brücke e.V. Delmenhorst. Ich habe viele wichtige Informationen erhalten und werde die Anregungen auf jeden Fall mit nach Hannover nehmen.“